Was wir tun

Unsere Arbeit konzentriert sich auf die Verhinderung neuer Opfer! Helfen Sie uns dabei!

Wir wollen keine neuen Opfer, die nach Europa kommen, sondern den Frauen und Mädchen zu Hause helfen, sich ein bessere Leben aufzubauen.

Ein wesentlicher Grund warum es Menschenhändlern in Afrika immer noch leicht fällt, neue Opfer zu rekrutieren, ist Armut, verursacht durch mangelnde Bildung, extrem hohe Arbeitslosigkeit und mangelnde Alternativen sich vor Ort etwas aufzubauen.

Schule in Nigeria kostet Geld, arme Familien können ihre Kinder daher nicht zur Schule schicken. Ein Teufelskreis. Mit unserem Schulgeld Sponsor Programm helfen wir hier. Wir bezahlen das Schulgeld für Mädchen aus bedürftige Familien. Der Bedarf wird vor Ort von unseren Mitarbeitern geprüft und das Geld direkt an die Schule bezahlt.  Die Familien verpflichten sich dafür, andere vor Menschenhandel zu warnen. Dies ist wirksamer, als Plakat-Kampagnen.

Wir halten Vorträge in Schulen in Schulen zum Thema Menschenhandel, erzählen, was in Europa wirklich mit den Mädchen und Frauen passiert und über die Lügen und Halbwahrheiten, mit denen Menschenhändler neue Opfer anwerben wollen.

Weiters arbeiten wir daran, Job-Ausbildungsprogramme für junge Frauen zu organisieren und zu finanzieren, um sinnvolle Jobalternativen in Benin City zu schaffen.

Erfahren Sie mehr zu unseren PRÄVENTIONSPROJEKTEN unter PROJEKTEN.

 

Weitere Aufgaben sind in Opferhilfe in Europa, Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, Öffentlichkeitsarbeit und politisches Lobbying!

Wir sind Mitglied der Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel (www.gegenmenschenhandel.at) – wo wir unsere Hilfe mit anderen Organisationen koordinieren und gemeinsame Projekte umsetzen, um eine grössere Wirkung zu erzielen.

Opfer von Menschenhandel sehen sie sich selbst oft nicht als Opfer. Aber sie haben Angst und sind traumatisiert. Angst vor ihren Menschenhändlern und Angst um ihre Familien, die von Drohungen genauso betroffen sind. Sie vertrauen niemand oder den falschen, denn die meisten Menschen in ihrem Umfeld, unterstützen oder fördern den Menschenhandel und profitieren davon. Sie sprechen unsere Sprache nicht oder schlecht – und werden ständig davor gewarnt, mit Europäern engeren Kontakt zu haben.

Unsere Fieldworker hier sind alle selbst frühere Opfer von Menschenhandel. Wir versuchen in persönlichen Gesprächen das Vertrauen von Frauen zu gewinnen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ihnen die Angst zu nehmen, Informationen zu geben, ihnen Mut zu machen, Alternativen aufzuzeigen, usw… All das, um ihnen zu ermöglichen, aus ihrem Schicksal auszusteigen, wozu sie selbst meist nicht die Kraft oder den Mut haben.

Wir arbeiten mit anderen Hilfsorganisationen zusammen und vermitteln Kontakte. Unterkünfte, finanzielle Überbrückung, rechtliche und psychologische Betreuung, begleiten bei Behördenwegen.

Ohne öffentliches Bewusstsein und viele Unterstützer kann unsere politische Arbeit keine Wirkung erzielen. Menschenhandelsopfer sind überall – aber sie werden von uns nicht erkannt uns nicht wahrgenommen. Wir sammeln Informationen für eine Kampagne in sozialen Medien, wo Menschenhandelsopfern anonym Fotos von sich posten – wo sie zeigen, wo sie sind (an der interaktiven Karte arbeiten wir gerade) – und die Öffentlichkeit erkennen kann, wie flächendeckend das Problem ist.

Unsere Website und unsere Social Media Auftritte, dienen zur Aufklärung hier in Europa – aber auch in Nigeria. Es gibt zehntausende Facebook Profile von Opfern, die sich in die Darstellung einer geschönten Welt flüchten, wo sie sich selbst und ihren Familien vorgaukeln, dass alles gut wäre. Nur gelegentlich schleichen sich Bilder ein, die etwas unter die Oberfläche blicken lassen.

Genau diese geschönte Fotos auf Facebook von jungen afrikanischen Frauen werden von Menschenhändlern in Nigeria dazu verwendet, neue Opfer zu rekrutieren. „Glaub nicht, was du hörst. Schau nur, wie gut es ihr geht – schau nur was sie sich leisten kann. Ihre Schuhe kosten mehr, als dein Vater in drei Monaten verdient“. Für eine 16-jährige Schülerin eine große Verlockung.

Mit der Plattform gegen Ausbeutung Menschenhandel organisieren wir am 6. November 2018 im Dachgeschoß des Juridicum der Universität Wien ein Symposium mit dem Schwerpunktthema Identifizierung von Opfern/Betroffenen von Menschenhandel. Österreich ist Transit- und Zielland für Ausbeutung und Menschenhandel. Bis zu 350 Betroffene, überwiegend aus sexueller Ausbeutung und Arbeitsausbeutung, werden jährlich von österreichischen Opferschutzeinrichtungen betreut. Das Dunkelfeld ist jedoch wesentlich höher.

Ziel unseres Symposiums ist zum einen Bewusstseinsbildung der breiten Öffentlichkeit, zum anderen der Austausch zwischen ExpertInnen aus dem In- und Ausland, um die Situation von Betroffenen in Österreich zu verbessern. Die Anti-Trafficking Koordinatorin der EU, Dr. Myria Vassiliadou, sowie ein Vertreter von IOM Georgien haben ihre Teilnahme an unserer Veranstaltung schon zugesagt.

In Europa wird das Problem des Menschenhandels und der Zwangsprostitution unzureichend wahrgenommen. Es gibt zwar eine Europäische Charta und einen Maßnahmenplan,  In der Umsetzung – vor allem im Opferschutz – passiert allerdings wenig. Eventuell weil zu wenig echtes Interesse besteht, etwas zu tun. Immer wieder gibt es auch Fälle wo Korruption bei uns aufgedeckt wird.

Wir reden mit Politikern und Beamten, betreiben klassische Lobbyingarbeit, machen Druck, liefern Information und Argumente. Sinnvolle Asylregelungen müssen Europaweit ungesetzt werden. Menschenhandel ist in erster Linie ein Geschäft. Und die Rechnung „bezahlen“ die Opfer. Wenn wir den Opfern dabei helfen, auszusteigen und ihnen sinnvollen Schutz bieten, das auch tun zu können – legen wir das System wirtschaftlich trocken.

Die EU gibt Millionen für das Eindämmen von Flüchtlingsströmen aus in dem wir Warlords in Lybien sponsern (mit teilweise widerwärtigen, menschenrechtsverletzenden Aktionen) – aber gegen die Milliarden, die Opfer von Menschenhandel den Tätern einbringen, wirkt das wenig.

Wenn die Opfer wissen, dass sie hier unter Schutz stehen – liefern sie kein Geld mehr ins das System Menschenhandel – was den Motor rasch zum erliegen bringen wird.

Auch in Nigeria sind wir mit Politikern in Kontakt und liefern Lösungsansätze. Und wir arbeiten an einer Kampagne, die sich direkt an den OBA von Benin wendet, der zwar keine offizielle politische Macht hat, aber eine wesentliche Autorität für alle Menschen dieser Region ist.